Nachdem ich in Tanger angekommen war, folgte ich der Atlantikküste nach Rabat und El Jadida.
Rabat ist seit 1956 die Hauptstadt Marokkos mit dem Regierungssitz und der Residenz des Königs. Sie ist neben Fès, Meknès und Marrakesch eine der vier Königsstädte Marokkos und wurde 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Medina (Altstadt) ist an drei Seiten von der bereits 1197 fertiggestellten Stadtmauer umgeben (an der vierten Seite ist der Atlantik), die insgesamt eine Länge von 5.250 Metern hat. Ich hielt mich vorwiegend auf der Kasbah (Festung) auf und durchstreifte die Medina.
El Jadida liegt an einer windgeschützten Bucht am Atlantik. Bereits Ende des 15. Jahrhunderts gründeten die Portugiesen hier einen Stützpunkt und bauten ihn vom 15. – 18. Jahrhundert zu einer Befestigungsanlage aus. Die „portugiesische Altstadt“ (Cité Portugaise) mit ihren engen Gassen und blau-weiß getünchten Häusern zählt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders interessant war die Cîterne Portugaise, ein ehemaliges Waffenlager, das später als Wasserspeicher (Zisterne) der befestigten Stadt genutzt wurde. Die Zisterne vermittelt mit ihren 4 Säulen und dem Rippengewölbe eine beinahe sakrale Atmosphäre.
Die beide Städte und der Weg, den ich nur auf Landstraßen zurückgelegt habe, gaben mir einen ersten Eindruck von Marokko. Dieser kann wie folgt zusammengefasst werden: Die Städte sind interessant, man sieht jedoch viel Staub, Schmutz und Müll. Der Verkehr ist teilweise chaotisch. So viele Pferde-, vor allem Maultier- und Eselskarren, Mopeds und 3-Radkarren habe ich noch nicht gesehen. Auffällig sind die vielen Polizeikontrollen, fast an jedem Orts- bzw. Stadteingang. Ich wurde aber immer durchgewinkt. Aber das waren ja nur zwei Städte – mal sehen, wie es bei längerem Aufenthalt ist!?