Vom nördlichsten Punkt der Rundreise – List auf Sylt – trat ich die Rückreise an. Der Weg führte mich zunächst nach Schleswig, wo ich das Schloss Gottorf und den zugehörigen Neuwerkgarten, einen der ersten barocken Terrassengärten Nordeuropas besuchte. Danach bin ich nach Rendsburg gefahren, um das Wahrzeichen der Stadt, die Rendsburger Hochbrücke zu besichtigen. Die 2.486 m lange Eisenbahnbrücke überspannt den Nord-Ostsee-Kanal in einer Höhe von 68 m und ist damit eines der bedeutendsten Technikdenkmäler in Deutschland. Nun stand Kiel auf der Agenda, aber ich habe mich anders entschieden und bin gleich durch die Stadt bis zum Ostseebad Laboe weitergefahren. Hier steht das Marine-Ehrenmal, welches an die gefallenen Seeleute beider Weltkriege erinnert.
Am Freitag hatte ich mich mit Reiner und Dorit in Tornesch verabredet. Wir haben uns einst über die Womo´s (Lastrada Nova M) kennengelernt. Natürlich hatten wir viel zu erzählen und die beiden haben auch lecker gegrillt. Außerdem konnte ich bei der Gelegenheit auch Hashima, eine wunderschöne Rhodesian Ridgeback Dame – genau wie unsere Lea – wiedersehen. Noch am gleichen Abend bin ich in Richtung Lübeck weitergefahren, da die Stadt viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Die Hansestadt Lübeck wird auch „Stadt der Sieben Türme“ oder „Tor zum Norden“ genannt. Sie ist die „Königin“ und „Mutter“ der Hanse. Ob das Holstentor, das Rathaus, der Dom oder die Kirche St. Marien, die auch als eines der Hauptwerke und als „Mutterkirche“ der Backsteingotik gilt, Lübeck ist eine Reise wert. Am nächsten Tag war Warnemünde das Ziel. Hier verbrachte ich viele Jahre den Sommerurlaub im Stadtteil Hohe Düne. Die Stadt hat für mich ein besonderes Flair. Da ist zu einem der bis zu 150 m breite Sandstrand (breitester Sandstrand der deutschen Ostseeküste), aber auch der Leuchtturm und der „Teepott“ und die Molenfeuer – zwei kleine Leuchttürme auf der Westmole (grün) und Ostmole (rot), auf denen man die großen Schiffe zum Hafen Rostock einfahren sieht. Zugleich hat Warnemünde Deutschlands bedeutendsten Kreuzfahrthafen.
Ich blieb an der Ostsee und besuchte als nächste Stadt Stralsund. Hier hat mich besonders das Segelschulschiff „Gorch Fock 1“ interessiert. Aber auch das Ensemble des Alten Marktes bietet mit der Nikolaikirche und dem Stralsunder Rathaus ein Beispiel norddeutscher Backsteingotik.
Nun musste ich wieder in Richtung Süden. So fuhr ich über Greifswald zur Insel Usedom, wo ich in Trassenheide „Die Welt steht Kopf“, ein auf dem Kopf stehendes Haus, besuchte und weiter über Neubrandenburg nach Stargard, um die mittelalterliche Burg Stargard zu besichtigen.
Das letzte Ziel war das Schiffshebewerk Niederfinow. Es besteht aus einer 14.000 Tonnen schweren und mit fünf Millionen Nieten zusammengehaltenen Stahlkonstruktion, und ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es gilt als eines der Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland.
Zu Hause angekommen, hat mich Irina mit ihrer neuesten Errungenschaft – einen VW T1 Bulli – überrascht.