Kaum in Griechenland angekommen, war der Partikelfilter des Kats mal wieder zu. Das kenne ich ja schon. Aber ich hatte Glück im Unglück, denn ich fand schnell eine Autowerkstatt, vor deren Türen ich übernachtet habe. Mir wurde auch gleich geholfen, und am Abend ging es schon wieder weiter. Ok, ich habe einen Tag verloren, sodass ich gleich weiter nach Korinth (GR) gefahren bin.
Der Kanal von Korinth stand ganz oben auf meiner Agenda, denn ich hatte ihn schon einmal im August 1996, also vor 25 Jahren, zusammen mit Irina gesehen. Es ist ein unglaubliches Bauprojekt, welches 1881 begonnen wurde und nach 12 Jahren Bauzeit nun die Halbinsel Peloponnes vom griechischen Festland trennt. Der Kanal ist 6,3 Kilometer lang und verkürzt den Seeweg durch Umfahrung des Peloponnes um zu 325 Kilometer. Die steilen Wände des Kanals haben eine Höhe von bis zu 79 Metern. Das wollte ich noch einmal gesehen haben und einen Film mit der Drohne machen. Es ist mir auch gelungen. Nur, dass das Isemobil am nächsten Tag einen „Plattfuß“ hatte und 3 km auf der Felge zurück zur nächsten Straße fahren musste, war nicht so toll.
Ein Unglück kommt ja sprichwörtlich selten allein! Zudem waren die Temperaturen jetzt bei über 46°C und gingen auch nachts nicht unter 37°C zurück. Auf meinem weiteren Weg habe ich auch des Öfteren Waldbrände gesehen – zum Glück nur aus der Ferne!
Und nun zu den Sehenswürdigkeiten in Griechenland, die ich mir noch angeschaut habe. Als erstes war Epidauros (GR) dran. Hier gibt es das Theater von Epidauros. Es gilt heute als eines der besterhaltenen Theater der Antike, welches bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurde. Es verfügt über eine exzellente Akustik, sodass man auch in den obersten Reihen jedes Wort verstehen kann. Weiter ging es nach Olympia (GR), dem Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Es war ja ein Zufall, dass zeitgleich die Olympischen Spiele in Tokio stattfanden. Den Peloponnes habe ich dann über die 2.883 m lange Rio-Andirrio-Brücke am Golf von Korinth verlassen. Sie erregte Aufsehen, weil es lange für unmöglich galt, eine Brücke in einem Erdbebengebiet über die 2,5 km lange Meerenge zu bauen. Den Schluss bildete Delphi (GR), eine Stadt im antiken Griechenland, die vor allem für ihr Orakel bekannt war.
Nun ging es nach Albanien. Hier besuchte ich als erstes das „Blaue Auge“ (AL) (Syri i Kaltër), eine unterirdische Quelle eines Bergsees, aus der unaufhörlich glasklares und eiskaltes Wasser strömt. Sie ist die wasserreichste Quelle des Landes und schimmert mal blau, aber im weiteren Verlauf auch türkis oder grün. Ein weiteres Ziel in Albanien war Berat (AL) – die Stadt der tausend Fenster. Diese Stadt mit ihren typischen historischen weißen Häusern wurde offiziell zur Museumsstadt ernannt, in der Neubauten verboten sind. Dann fuhr ich noch nach Shkodra (AL). Shkodra ist traditionell das kulturelle Zentrum Nordalbaniens. Zu ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt die Festung Rozafa, die ich aber nur von der Straße aus fotografiert habe, denn sie ist eigentlich eine Ruine.
Und schon war Montenegro dran. Hier besuchte ich Kotor (MNE) eine befestigte Stadt an der Adriaküste. Die Stadt ist berühmt für ihre, von einer eindrucksvollen 4,5 km langen Stadtmauer umgebene mittelalterliche Altstadt und ihre verwinkelten Straßen und Plätze. Besonders schön war dann die Fahrt entlang der fast 30 km langen, stark gewundenen, fjordartigen Bucht von Kontor. Sie ist von hohen und sehr steilen Bergflanken gesäumt und gibt immer wieder den Blick auf das blaue Wasser frei. Überhaupt würde ich Montenegro immer den Vorzug gegenüber Kroatien geben.
Jetzt bin ich noch ein kleines Stück über Bosnien und Herzegowina (BIH) gefahren, bevor ich Dubrovnik (HRV) erreichte. Die Stadt wollte ich schon 2016 besuchen, aber ich hatte damals mit dem Isemobil keine Parkmöglichkeit gefunden und bin entnervt weitergefahren. Dubrovnik gilt als eine der schönsten Städte des Mittelmeerraumes. Ihre Stadtmauern sind 1.940 m lang und das besterhaltene Fortifikationssystem in Europa, welches einen perfekt erhaltenen Komplex öffentlicher, privater und sakraler Bauwerke umfasst. Bekannt ist vor allem die charakteristische Altstadt, mit der mit Kalkstein gepflasterten Fußgängerzone, die von Millionen Touristen inzwischen spiegelglatt getreten wurde. Ein bisschen hat mich das an Venedig erinnert. In Kroatien habe ich dann noch den Nationalpark Krka (HRV) mit dem Wasserfall „Skradinski Buk“ besucht.
Nun ging es weiter nach Slowenien. Hier haben Irina & ich ja einst den Präsidenten „besucht“. Aber ich wollte unbedingt noch einmal nach Jeruzalem (SLO), in ein berühmtes Weinanbaugebiet, wo ich erstmal in einer Vinothek den Wein verkostet und dann auch kräftig eingekauft habe.
Jetzt war ich auf der Zielgeraden. Ich machte noch einen Zwischenstopp in Wasserburg am Inn (D). Ihre mittelalterliche Altstadt ist fast vollständig erhalten und äußerst sehenswert. Zum Abschluss machte ich noch einen Besuch bei unseren Freunden Lothar in Leuzenberg (D), Peter und Angelika in Goslar (D) und Johny in Nienstädt (D), dann war die Balkan – Tour auch schon wieder zu Ende.