Da ich Griechenland von der Agenda streichen musste, bin ich einen langen Umweg über Serbien, Kroatien und Slowenien nach Italien gefahren. Irgendwie hatte das auch seinen Reiz, denn ich musste die Tour neu planen und neue Zwischenziele festlegen.
Das erste Ziel war Batschkowo (BG). Hier liegt das Kloster Batschkowo, ein Bulgarisch-orthodoxes Kloster aus dem 11. Jh. Der Wirt vom nahe gelegen Restaurant hat ziemlich gut deutsch gesprochen und mir gleich einen Stellplatz auf seinem Gelände angeboten. Am nächsten Tag haben wir dann gemeinsam gefrühstückt, es gab „Arme Ritter“ und Kaffee; ach ja,… und frisches Wasser für das Isemobil. Dann ging es weiter nach Sofia (BG), um die Alexander-Newski-Kathedrale, eines der Wahrzeichen der bulgarischen Hauptstadt zu besuchen. Unterwegs hat mir Irina dann noch das Rila-Kloster nahe Pastra (BG) empfohlen, weil sie schon einmal dort war. Die Anlage wurde im 10. Jh. gegründet und ist das bedeutendste und größte Kloster Bulgariens. Es gehört heute zum UNESCO-Welterbe – das war ein guter Tipp.
Dann habe ich Bulgarien verlassen und bin nach Belgrad (SRB) gefahren, um den Dom des Heiligen Sava, eines der größten orthodoxen Gotteshäuser der Welt zu besichtigen. Danach kam Zagreb (HRV) an die Reihe, wo ich auch die Kathedrale besuchte. Das war natürlich alles ein Schnelldurchlauf, aber ich wollte wieder Anschluss an die geplante Tour haben. Der ursprüngliche Plan hieß ja, mit der Fähre von Patras (Griechenland) nach Brindisi (Italien), also musste ich erstmal noch an der Wade runterfahren.
Von Slowenien bin ich in Triest (I) nach Italien reingekommen. Ich kannte von einer früheren Reise einen guten Stellplatz am Schloss Miramare, was ich dann auch gleich noch mal besuchte. Doch die Überraschung war nicht schlecht, als ich bemerkte, dass ich unter einem Baum parkte, wo sich Tauben oder Möwen aufgehalten haben, die über Nacht das ganze Isemobil zugek… haben.
Nicht so schlimm dachte ich, es wird ja auf der Tour auch mal regnen, und machte mich auf nach Venedig (I). Die Stadt, die in einer Adria-Lagune erbaut wurde, machte auf mich einen besseren Eindruck als bei einem früheren Besuch. Wahrscheinlich, weil weniger Touristen da waren und auch keine Kreuzfahrtschiffe angelegt hatten. Am nächsten Tag wollte ich mir noch einmal Ravenna (I), was durch seine bunten Mosaiken aus dem 5. Jh. und 6. Jh. bekannt ist, anschauen. So ging ich in die Kirche San Vitale und auch ins Mausoleum der Galla Placidia. Die Mosaike sind wirklich einmalig und mein zweiter Besuch dort war nicht umsonst.
Als nächstes hatte ich Castel del Monte auf der Agenda gehabt und so auch ins Navi eingegeben. Ein bisschen gewundert habe ich mich schon, denn es ging immer bergauf und die Serpentinen wurden immer enger. Als das Navi meinte, sie haben das Ziel erreicht, war vom Castel del Monte, was ich schon kannte, nichts zu sehen. Jetzt dämmerte es mir! Es gibt den Ort Castel del Monte, wo ich gerade war, und das Schloss Castel del Monte, was noch 350 km entfernt lag. Also die Serpentinen wieder runter. Auf diese Weise habe ich die Region Umbrien kennen gelernt und bin auch in Assisi (I), dem Geburtsort des heiligen Franziskus von Assisi, gewesen. Das Schloss Castel del Monte habe ich natürlich am Ende doch gefunden – es liegt bei dem Ort Corato (I).
Jetzt wollte ich noch die Trulli von Alberobello (I) sehen. Ich fand die weiß getünchte Steinhäuser mit kegelförmigen Dächern schon bei einer früheren Reise mit Irina lustig, sie sehen aus wie Häuser mit Zipfelmützen.
Und jetzt noch einen Ort auf der Ferse des italienischen Stiefels, nämlich Lecce (I). Die Stadt ist bekannt für ihre Barockgebäude und ein teilweise freigelegtes römisches Amphitheater. Der Höhepunkt war aber die Basilika Santa Croce mit einer Prunkfassade, die mit Skulpturen und einer Fensterrose gestaltet ist.
Jetzt war ich wieder am Ausgangspunkt von der Südtour und die Route kann hoffentlich wie geplant weiter gehen.