Das erste Ziel war Leuzenberg (D) in der Nähe von Nürnberg. Hier wohnen Heidi und Lothar, die ich in Spanien kennengelernt habe. Nach einem schönen Vormittag mit leckeren Produkten aus der Region bin ich weiter nach Augsburg (D) gefahren. Zunächst bin ich zum berühmten Rathaus, das einen überwältigen Goldenen Saal beherbergt, gegangen. Auf dem Markt davor gab es einige Händler, von denen mir eine Frau, die kleine Kunstwerke aus Obst herstellte, besonders ins Auge fiel. Apropos Händler – Ich wusste bis hierher noch gar nicht, das die bedeutende Handels- und Bankierfamilie Fugger aus Augsburg stammte. Da musste ich natürlich auch die Fuggerei, die älteste, von Jakob Fugger im Jahr 1521 gestiftete Sozialsiedlung der Welt, besuchen. Und noch etwas war mir neu, nämlich dass Leopold Mozart, der Vater von Wolfgang Amadeus Mozart hier geboren wurde. Schließlich besuchte ich natürlich auch den Augsburger Dom und die Basilika St. Ulrich und Afra, bevor es auf den Weg nach Salzburg (A) ging. Hier habe ich mir das Schloss Hellbrunn, ein Lustschloss des Fürstbischofs, herausgepickt. Es ist für seine Wasserspiele bekannt, bei dem auch die Gäste nicht vom Wasser verschont bleiben.
Eigentlich hatte ich Wien (A) auf der Agenda, doch da war ich schon im letzten Jahr, sodass ich Melk (A) an der Donau, westlich von Wien, ansteuerte. Hier befindet sich das Stift Melk aus dem 11. Jahrhundert, eine weitläufige Klosteranlage hoch über der Stadt. Besonders hat mich die Bibliothek im Kloster mit mittelalterlichen Manuskripten beeindruckt.
Von Melk waren es noch 335 km bis zum Hauptziel der Tour, uns zwar Budapest (H). Die Stadt ist durch den Fluss Donau in zwei Teile geteilt, nämlich das hügelige „Buda“ und das flache „Pest“. Beide Teile verbindet die bekannte Kettenbrücke über die Donau. Ich fand wiedermal einen perfekten Stellplatz und zwar auf der „Budaseite“, von dem es nur fünf Minuten zu Fuß bis zur Donau, genau gegenüber dem gewaltigen Parlamentsgebäude, waren. Da ich mir für die Stadt zwei Tage vorgenommen hatte, begann ich am ersten Tag in Pest. Ich lief über die Kettenbrücke zur St.-Stephans-Basilika, wo gerade ein Film gedreht wurde. Dann ging es weiter zum Parlamentsgebäude. Das Bauwerk ist jedoch so groß, dass man es besser von der andern Seite des Flusses erfassen kann. Ganz in der Nähe befindet sich das Mahnmal „Schuhe am Donauufer“, das an die Pogrome an ungarischen Juden erinnert.
Am zweiten Tag bin ich dann hoch auf die Fischerbastei, welche sich auf dem Burgberg auf der „Budaseite“ befindet. Der Name stammt von einer Fischergilde ab, die im Mittelalter diesen Abschnitt der Stadtmauer zu verteidigen hatte. Von hier oben hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Auf der Fischerbastei befindet sich auch die Matthiaskirche, auch Liebfrauenkirche genannt. Hier fanden u.a. die Krönungszeremonien einiger Könige statt, weshalb sie auch unter dem Namen „Krönungskirche“ bekannt ist. Dann ging es weiter, vorbei am Amtssitz des Präsidenten Ungarns, zum Burgpalast (Royal Palace), dem größten Gebäude Ungarns, welches auch als Königliche Burg bekannt ist. Vor dem Haupteingang des Palastes am Bronzedenkmal für den „Türkenbezwinger“ Prinz Eugen von Savoyen, war alles mit roten Teppichen ausgelegt. Der Grund war, dass Will Smith erwartet wurde, der seinen neuesten Film „Gemini Man“ promotete. Aber ich wollte nicht so lange warten bis er auftaucht, und ihn dann doch nicht vor die Kamera bekommen, so fuhr ich mit der Standseilbahn wieder nach unten zur Kettenbrücke an die Donau.