Erstes Ziel war Saalfeld (D) in Thüringen, das hatte mir Johnny empfohlen. Die Stadt hat ein schönes Rathaus und viele Fachwerkhäuser – sie ist vor allem durch die Feengrotten, die ich schon mal als Kind besucht habe, bekannt. Hier habe ich auch zwei Wandergesellen getroffen und natürlich eine Original Thüringer Bratwurst gegessen. Auf der Weiterfahrt ist mir das Schild „Kirchenburg Ostheim“ aufgefallen. Ich hatte ja gerade erst Kirchenburgen in Rumänien besucht und mich gewundert, dass es sowas auch in Deutschland geben sollte. Also nächste Ausfahrt runter und den Ort besuchen. Das hat sich wirklich gelohnt, denn dort steht eine der größten und besterhaltenen Kirchenburgen Deutschlands. Außerdem gab es ein Orgelbaumuseum im Schloss Hanstein, welches ich natürlich auch besucht habe. Bei einem Telefonat mit Irina ist dann noch zum Schluss rausgekommen, dass Irina ihren „T1“ im dortigen Autohaus gekauft hatte – Zufälle gibt‘s!
Das nächste Ziel war das bayerische Staatsbad Bad Kissingen (D). Die Kurstadt wurde – in Konkurrenz zu Karlsbad und Baden-Baden – zum Weltbad ausgebaut und hat das größte Ensemble historischer Kurbauten in Europa. Ich besuchte unter anderem die Wandelhalle und Brunnenhalle und den Kurgarten mit dem Arkadenbau.
Weiter ging es nach Würzburg (D). Hier waren wir schon einmal zusammen mit Irina und Lisa, aber damals konnten wir mit Hund die Residenz natürlich nicht besuchen. Das Schloss zählt zu den Hauptwerken des süddeutschen Barock. Bekannt ist vor allem die Treppenanlage, die von dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt überwölbt ist. Bei der Besichtigung mit der Raumfolge Vestibül, Treppenhaus, Weißer Saal, Kaisersaal und den Kaiserzimmern verschlägt es einem des Öfteren die Sprache. Ähnlich war es am nächsten Tag in Bruchsal (D). Das Barockschloss Bruchsal – die Residenz der Fürstbischöfe von Speyer- verfügt ebenfalls über ein beeindruckendes Treppenhaus und prunkvolle Räume. Außerdem ist im Schloss das Deutsche Musikautomaten-Museum untergebracht, was mich natürlich besonders interessierte. Das nächste Schloss war das Residenzschloss in Rastatt (D). Hier besuchte ich auch das Wehrgeschichtliche Museum im Schloss.
Das waren drei Schlösser in Folge. Nur gut, dass jetzt erstmal eine Kleinstadt, nämlich Rottweil (D) dran war. Die damalige Reichsstadt ist im späten Mittelalter Namensgeber für die Hunderasse „Rottweiler“, da diese Rasse am häufigsten in und um diesen Ort herum verbreitet war. Auch sehr interessant, dass hier der 246 Meter hohe TK-Elevator-Testturm, der weltweit zweithöchste Testturm für Aufzugsanlagen, steht. Die öffentliche Besucherplattform auf 232 Meter Höhe ist außerdem die höchste Besucherplattform Deutschlands.
Weitere Ziele auf der Rückfahrt waren die Universitätsstadt Tübingen am Neckar (D) und Aalen (D), wo ich auch das Limesmuseum besuchte.
Das nächste Ziel war Ansbach (D). Die dortige Residenz war der Regierungssitz der Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach. Da ich an einer Führung, die erst später begann, teilnehmen wollte, besuchte ich zunächst die Kirche St. Johannis und die St.-Gumbertus-Kirche. Bei der späteren Besichtigung der Residenz im Stil des Rokoko, haben mir das Spiegelkabinett und der Festsaal besonders gut gefallen.
Bei der abendlichen Recherche bin ich auf Franzensbad (CZ) gleich hinter der Grenze zu Tschechien gestoßen. Es gehört zu dem Westböhmischen Bäderdreieck zu dem auch Karlsbad und Marienbad gehören. Franzensbad ist zwar das kleinste Kurbad, aber es besticht durch seine Lage in weitläufigen Parks und hat eine unverwechselbare Atmosphäre inmitten der reinsten Natur. Das sehr gepflegte historische Stadtzentrum wurde deshalb zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt.
Nun hatte ich nur noch ein Ziel, nämlich das geteilte Dorf Mödlareuth (D). 41 Jahre lang verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das 40-Seelen-Dorf entlang des Tannbachs. Das Freilichtmuseum Mödlareuth mit Exponaten zur innerdeutschen Grenze, wie ein Originalstück der Mauer und eine Sperranlage, wie sie für die Grenze der DDR typisch war, hat mich sehr an meine Jugend erinnert, da ich ja selbst an der Grenze aufgewachsen bin.