Von El Jadida bin ich direkt nach Marrakesch gefahren. Das war ja eines der Hauptziele und ich hatte wieder mal Glück, denn ich bekam einen Stellplatz auf einem bewachten Parkplatz für LKW‘s und Busse direkt an der Stadtmauer zur Altstadt.
Noch am gleichen Abend bin ich losgezogen, um den zentralen Marktplatz in Marrakesch, die Djemaa el Fna (arabisch etwa „Versammlung der Toten“) zu finden. Dieser Name rührt daher, dass die Sultane den Platz als Hinrichtungsstätte nutzten und aufgespießte Köpfe hier zur Schau stellten. Heute wird der Platz wegen seiner orientalischen Atmosphäre von Touristen und Einheimischen gleichermaßen geschätzt. So herrscht an den Abenden ein wildes Treiben mit Gauklern und Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Wahrsagerinnen sowie Künstlern und Musikern und wird daher auch „Platz der Gaukler“ genannt. Die Atmosphäre auf diesem Platz ist schon etwas ganz Besonderes, doch kaum dass die Leute entdeckten, dass ich eine Kamera in der Hand hielt, kamen sie gleich an und wollten Geld haben.
Am nächsten Tag besuchte ich noch die Koutoubia-Moschee aus dem Jahre 1158, deren Minarett das Wahrzeichen der Stadt ist, die Moschee al-Mansur, die auch als „Kasbah-Moschee“ bezeichnet wird, und die Saadier-Gräber, die als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gelten. Sie sind heute durch einen schmalen Gang zu erreichen, der sich hinter einem unauffälligen Eingang der Moschee erstreckt. Die Anlage beherbergt die Gräber von sieben Sultanen und 62 Mitgliedern ihrer Familien sowie 100 weitere Gräber, die sich auf zwei Mausoleen und einen begrünten Hof verteilen. Sie geriet in Vergessenheit und wurde erst 1917 zufällig wiederentdeckt.
Ziemlich fußlahm kam ich zum Isemobil zurück und bin auch gleich weitergefahren, denn ich hatte ja noch viele Höhepunkte der Reise vor mir.